Ein ungesühntes Massaker
Ein ungesühntes Massaker aus dem zweiten Weltkrieg: Am 12. August 1944 fiel die SS in der italienischen Ortschaft Sant’Anna di Stazzema ein und tötete bis zu 560 Menschen, darunter etwa 130 Kinder. Erst 2004 wurden zehn Täter in Italien zu lebenslanger Haft verurteilt, jedoch von Deutschland nicht ausgeliefert. Das entsprechende Verfahren wurde 2012 von der Stuttgarter Staatsanwaltschaft eingestellt, keiner der Täter wurde juristisch zur Rechenschaft gezogen. Wie Gräueltaten verarbeiten? Wie erfahrenes Unrecht erzählen? Wie daran erinnern?
Am 22. November 2024 besuchte der Italienisch-Leistungskurs J2 die multimediale Ausstellung „ÜberLeben erzählen“, die vom 11. bis 25. August 2024 in Sant’Anna di Stazzema im Gedenken an das Massaker vor 80 Jahren gezeigt wurde. In Stuttgart, wo die Justiz für eine Einstellung des Verfahrens entschied, ist die Ausstellung nun vom 20. November bis zum 5. Dezember 2024 im StadtPalais zu sehen.
Die Ausstellung wurde von Studierenden der Ethnologie und der Literaturwissenschaft der Universität Konstanz erarbeitet. Wir sind von einer Studentin der Uni Konstanz durch die Exponate geführt worden.
Die Ausstellung über das Massaker von Sant‘Anna di Stazzema ist überwältigend und beeindruckend. Dabei gehen einem besonders die Schicksale und Berichte der einzelnen Überlebenden unter die Haut. Der Besuch dieser Ausstellung hinterlässt Eindruck und bewegt die Besucher zum Nachdenken.
Die Vorstellung, dass so viele Menschen auf brutale Weise ihr Leben verloren haben, hat bei mir einen tiefen, nachdenklichen Eindruck hinterlassen. Umso wichtiger ist es meiner Meinung nach, auch solchen Tagen Aufmerksamkeit zu schenken damit es nicht in Vergessenheit gerät. Ich fand den kleinen Ausflug toll, weil wir uns dadurch mehr mit der italienischen Geschichte auseinandersetzen konnten.